sfb 430

Eberhard-Karls-Universität Tübingen

SFB 430

Zelluläre Mechanismen sensorischer Prozesse
und neuronaler Interaktionen


Kurze, allgemeine Beschreibung des Sonderforschungsbereichs

Der neu gegründete SFB 430 ist schwerpunktmäßig am Universitätsklinikum Tübingen angesiedelt (Sprecher: Prof. Dr. med. E. Zrenner, Universitäts-Augenklinik) Er beschäftigt sich in 23 Teilprojekten mit den Leistungen normaler und erkrankter Sinnesorgane und der Informationsverarbeitung im zentralen Nervensystem. Besonders im visuellen und auditorischen System sollen die grundlegenden Mechanismen der Reizaufnahme und peripheren Reizverarbeitung und ihrer Störungen analysiert werden wie auch die neuronalen Interaktionen in subcorticalen Abschnitten des ZNS. Ein wichtiger Themenkomplex beschäftigt sich mit den Ursachen degenerativer und regenerativer Mechanismen bei der normalen Entwicklung und bei Krankheitsprozessen. Neurobiologische Grundlagenforschung und medizinische Forschung sind in diesem SFB eng verknüpft.

Inhaltlich gliedert sich der SFB in drei Projektbereiche. Der erste Projektbereich befaßt sich mit der Transduktion und peripheren Verarbeitung sensorischer Signale in Auge und Ohr . Erforscht werden die zellulären und molekularen Grundlagen der Funktion des Innenohres, die genetischen Grundlagen der Phototransduktion im Auge und erblich bedingte Sehstörungen beim Menschen. Methodisch stehen dabei besonders molekular- und zellbiologische Techniken im Vordergrund. Im zweiten Projektbereich werden neuronale Vitalfunktionen und ihre zelluläre Pathologie untersucht. Zentrale Fragen sind dabei die Voraussetzungen für neuronale Entwicklung, ontogenetische Netzwerkbildung und neuronales Überleben bzw. neuronalen Zelltod während der Entwicklung sowie die Mechanismen neuronaler Degeneration und Regeneration im adulten ZNS. Dabei werden gut etablierte und charakterisierte Zellkultur- und in vivo Modelle eingesetzt und mit molekularbiologischen, immunhistochemischen und elektrophysiologischen Techniken bearbeitet. Im dritten Projektbereich soll geklärt werden, wie sensorische Information die Funktion von Zellverbänden beeinflußt, und welche Konsequenzen die Wirkungsweise zellulärer Interaktionen auf die Zielfunktionen neuronaler Informationsverarbeitung bei Seh- und Hörfunktionen haben . Damit ist ein wichtiges Bindeglied geschaffen zwischen der die Zelle isoliert betrachtenden Molekular- und Zellbiologie einerseits, und einem zellbiologisch orientierten systemischen Ansatz andererseits.





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